Sonntag, 10. Januar 2010

Anwaltsfilme

10. Januar 2010
Abmahnjuristen: Für die Hauptrolle käme nur Dieter Bohlen infrage

Sie hat die Schule nicht abgeschlossen, sie ist zweimal geschieden, hat drei Kinder und Ärger mit ihrem Freund, der trotzdem für sie da ist, als sie als Aushilfe in einer Anwaltskanzlei auf einen Umweltskandal stößt, sich auf den Fall stürzt und bald die Fakten besser kennt als die Schnösel von der Gegenpartei, die sogar die Uni besucht haben: Julia Roberts in "Erin Brockovich - Ein wahrer Fall".

Der kleine Mark wird gejagt, weil er mit seiner Schwester dabei gewesen ist, als sich ein Rechtsanwalt in seinem Auto erschoss. Dem Elfjährigen hat der Selbstmörder ein Geheimnis anvertraut, das die Mafia nicht gelüftet haben möchte. Auf der Flucht schneit Mark in eine Rechtsanwaltskanzlei und heuert für einen Dollar die Anwältin Regina Love an: Susan Sarandon in "Der Klient".

Andrew Beckett hat das große Los gezogen, er arbeitet für eine berühmte Kanzlei, an seinem Aufstieg zweifelt niemand, bis er an Aids erkrankt. Da ihm wegen dieser Krankheit nicht gekündigt werden darf, lässt man in der Kanzlei ein wichtiges Schriftstück verschwinden, Andrew Beckett versäumt deswegen eine Frist: Tom Hanks in "Philadelphia".

Er ist ein liebevoller Vater, Senator und Anwalt, der mit der Pflichtverteidigung eines schwarzen Farmarbeiters betraut wird. Der falsche Vorwurf lautet: Vergewaltigung einer weißen Frau. Atticus Finch beweist vor Gericht die Unschuld des Angeklagten, der wird trotzdem verurteilt: Gregory Peck in "Wer die Nachtigall stört".

Das sind die Stoffe, aus denen Anwaltsfilme sind. Abmahnungen als Massengut sind bislang kein Filmthema. Wer sollte denn auch die Hauptrolle spielen? Bleibt doch eigentlich nur Dieter Bohlen. Aber der sucht immer nur den Superstar und nicht den super Abmahnjuristen.

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